Optimistisch auf die nächste Saison!
Lassen wir zunächst die Zahlen sprechen: Mit 6 Mannschafts- und 32 ½ Brettpunkten belegte die 2. Mannschaft der Schachfreunde Hamburg in der Stadtliga B den neunten = vorletzten Tabellenplatz und ist damit abgestiegen. Als klarer Absteiger der letzten Saison und im Zuge der Neu-Strukturierung der Ligen wieder in die Stadtliga aufgenommen, gehörten wir als Aufsteiger und . gemäß DWZ-Schnitt der Mannschaft als Nummer 8 zu den Abstiegskandidaten. Da unser „Brett 1“ nur einmal und „Brett 3“ gar nicht gespielt hat, verschlechterte sich in der Praxis das Ranking sogar noch!? Wir starteten mit zwei Niederlagen (gegen Bille und Volksdorf) in die neue Saison, aber nach einem Sieg (gegen die nominelle Nummer 9, Barmbek) und vier folgenden Mannschafts-Unentschieden, z. B. gegen die Nummer 1, St. Pauli, gegen die Nummer 3, Union Eimsbüttel, und den aktuellen Spitzenreiter, HSK VII, schienen wir in der Stadtliga wieder angekommen, „stabil“ und dem Klassenerhalt sogar nahe zu sein!? Am Ende kassierten wir dann allerdings wie am Anfang zwei Niederlagen, gegen Sasel und Großhansdorf, das nur gegen uns punktete (?). Mit 6 Mannschaftspunkten, nur einem Drittel der optimalen Punktzahl, müssen wir aus der Stadtliga absteigen – in der Parallel-Liga hätten wir mit dieser Punktzahl die Klasse gehalten!? Gründe für Misserfolge, Niederlagen, schließlich unseren Abstieg wird jeder mit einzelnen seiner Partien nennen können, aber um noch einmal Zahlen heranzuziehen: Wir haben die gesamte Saison mit einem DWZ-Durchschnitt von 1807 gegen 1857 gespielt, achtmal waren wir die nominell schwächere Mannschaft (selbst gegen Großhansdorf 1720 gegen 1803!), und da bei uns im Großen und Ganzen die jeweilige Spielstärke auch auf das Brett gelangte und wir keinen Überraschungs-coup landen konnten wie z. B. Union Eimsbüttel mit 7:1 gegen St. Pauli oder Volksdorf mit 7 ½ : ½ bei UE haben wir das Klassen(erhaltungs)ziel leider nicht erreicht!?
Was sich zumindest gegenüber der letzten Saison deutlich gebessert hat – und das hing sicherlich auch mit der verbesserten Antrittsmoral der Herren aus der 1. Mannschaft zusammen (!) – war die Einsatzbereitschaft: Tino Paulsen, Fritz Fegebank und Georg Zippert absolvierten alle neun Kämpfe, Matthias Hermann acht, weil er einmal für die Erste gespielt hatte, Jens Hellinghausen, der auch einmal für die 1. Mannschaft im Einsatz gewesen war, Alexander Matthies und Kevin Kinsella je sieben und Timm Linnebuhr fünf.
Was die Punkt-Ausbeute einzelner betrifft, so ist festzustellen, dass niemand über 50% erreichte. Matthias Herrmann wollte eigentlich nur zwei- bis dreimal spielen – und ist trotz wiederholt Motivationsproblemen immer (wieder) angetreten!! In den Runden 3 bis 6 holte er 3 ½ Punkte aus 4 Partien und half kräftig mit, 5 Mannschaftspunkte zu erzielen und damit Hoffnungen und Optimismus wach zu halten! Tino Paulsen (4 ½/9) trat sieben Mal gegen z. T. deutlich stärkere Gegner an, gegen die er (trotzdem) unbeeindruckt und mutig aufspielte; der Lohn für seine Leistungen: der größte DWZ-Zuwachs aller Schachfreunde der 2. Mannschaft! Die Schachfreunde an den nächsten drei Brettern, Jens Hellinghausen, Timm Linnebuhr und Alexander Matthies, mussten sich erst einmal an die Stadtliga gewöhnen, obwohl sowohl Hellinghausen als auch Matthies in der letzten Saison schon zum Einsatz gekommen waren und dort die Luft haben schnuppern können. Alle drei blieben nur einen halben Punkt hinter den 50%. Jens Hellinghausen (3/7) startete erfolgreich mit einem Weiß-Sieg bei Bille, musste dann fünfmal mit den schwarzen Figuren spielen und kam über vier Punkteteilungen nicht mehr hinaus. Da Timm Linnebuhr – mit einem wichtigen Sieg gegen den HSK (!) - und Alexander Matthies – mit einem Sieg gegen seinen stärksten Gegner (von St. Pauli) (!) – gegen keinen nominell Schwächeren gespielt haben, verzeichnen auch sie noch ein ordentliches DWZ-Plus! Fritz Fegebank (4 ½/9) und Georg Zippert (3 ½/9) blieben im Rahmen der Erwartungen: Fegebank mit 3 ½ Punkten aus den vier Schwarz-Partien der letzten vier Runden konnte sein DWZ-Minus gerade noch in Grenzen halten, Zippert seine (DWZ) minimal verbessern. Kevin Kinsella (1 ½/7) hatte es ausschließlich mit stärkeren Kontrahenten zu tun, erarbeitete sich wiederholt gute und Erfolg versprechende Stellungen, aber letztlich sprang nur ein Sieg (gegen Volksdorf) heraus.
Während wir ein Drittel der Mannschaftskämpfe komplett antraten, waren zu den übrigen sechs Matches acht Schachfreunde bereit, einzuspringen und unsere Mannschaft zu unterstützen, und fast alle haben auch gepunktet – ein sehr positives Faktum gegenüber der Vergangenheit (!): Florian Kull freute sich und nutzte die einzige Gelegenheit, für die 2. Mannschaft zu spielen, und gewann gegen den HSK. Von den „Reserve“-Spielern reiste Detlef Schweigert dreimal zu Auswärtsspielen und erspielte 2/3 (!), Thorsten Jaeger siegte bei Union Eimsbüttel und Tim Schröder erkämpfte einen halben Punkt gegen Concordia. In den beiden letzten Mannschaftskämpfen ergänzten uns Schachfreunde der 3. Mannschaft: Christoph Niemeyer (½), Steffen Haugwitz (1), Julius Möller (½) und Jonathan Linden (0 gegen einen Routinier mit einer fast 300 Punkte höheren DWZ).
Wir haben phasenweise gezeigt, dass wir in der Stadtliga mithalten, mit anderen Mannschaften „auf Augenhöhe sein“ können, aber eben nicht konstant (genug)!? Insofern ist der Abstieg zwar bitter und enttäuschend, aber nicht „ungerecht“. Beim après-Saison-Essen haben wir noch einmal einiges Revue passieren lassen – und blicken optimistisch auf die nächste Saison!