St. Pauli IV 4:4 Schachfreunde HH II
In der siebten Runde waren wir bei der nominellen Nummer1, St. Pauli IV, gefordert. Pünktlich saßen sieben Schachfreunde an ihrem Brett und nahmen den Kampf voll konzentriert und engagiert auf. Nach einer Stunde des Wartens auf den Gegner konnten die Weiß-Spieler an Brett 2 und 3, für die Schachfreunde Tino Paulsen, nach ihrem Eröffnungszug einen Punkt verbuchen (→ 1:1). Bereits eine halbe Stunde später erspielte Alexander Matthies die Führung: In nahezu symmetrischer Stellung mit „ungleichen“ Läufern lehnte er ein Remis-Angebot ab, um seinen Gegner nach vier weiteren Zügen vor ein unlösbares Matt-Problem zu stellen! Kevin Kinsella musste sich des Drucks (Dame und Turm) auf der offenen h-Linie erwehren, war dann aber nach völliger Öffnung seines Königsflügels gegen die Angriffe seines Kontrahenten machtlos. Matthias Hermann spielte die wohl interessanteste und abwechslungsreichste Partie dieses Mannschafts-kampfes: 24. Sxe5!? schien Kombinationsschach vom Feinsten zu sein (!?). Frank Müller reagierte mit einer starken Riposte. Hermann glaubte; „nie ein so starkes Zentrum besessen zu haben“, aber nach Abtausch auf c5 büßte er eine Qualität ein und konnte diesen Verlust auch mit geschicktem Einsatz seines Springer-Paares nicht mehr kompensieren. (→ 22.30 Uhr: Spielstand 3:2 für St. Pauli). Es folgten zwei Punkteteilungen: Georg Zippert hatte sich mühsam eine aktive und Chancen versprechende Stellung erarbeitet, aber sie reichte nicht zu einem Sieg. Jens Hellinghausen hatte die wohl zäheste und am meisten Geduld fordernde Partie vor sich: Nach 30 Zügen waren immer noch alle Bauern auf dem Brett und nur zwei Figuren getauscht ... , und da beide Seiten sich keine (auszunutzende) Schwäche gaben, einigte man sich wohl folgerichtig auf ein Unentschieden. Fritz Fegebank war es vorbehalten, mit seinem ersten Sieg in dieser Saison den Mannschaftspunkt zu erringen, zu sichern: Nachdem sein Gegner mit einem Damenausflug, gefolgt von einem Springer-Opfer (gegen zwei Bauern), Fegebanks König hatte in Bedrängnis bringen wollen, besaß dieser diesmal ungewohnt genügend Zeit, um ruhig und überlegt die gegnerischen Angriffsbemühungen abzuwehren und seine Mehrfigur in ein gewonnenes Endspiel zu lenken.
Wir haben wieder einen guten Mannschaftskampf abgeliefert, und das Ergebnis passt auch ein bisschen zur insgesamt locker-entspannten-freundlichen Atmosphäre im und um den Spielsaal von St. Pauli!?