Schachfreunde Hamburg

Zwei Wochen nach erfolgreicher Hamburger Blitzeinzelmeisterschaft machten sich Jonas Gremmel und der Berichterstatter auf den Weg nach Kiel, um zu schauen, ob die Blitzkünste auch auf überregionaler Eben etwas taugen. Die NBEM ist traditionell – und 2022 war keine Ausnahme - sehr stark besetzt, mit einer Mischung aus erfahrenen Top-Spieler (den „üblichen Verdächtigen“) und aufstrebenden Youngstern. Die Hälfte der 30 Spieler ist erst im aktuellen Jahrtausend geboren, der Jüngste gerade 11 Jahre alt (schon mal zum Merken: Levi Malinowsky), und nur zwei Spieler waren (ein wenig) älter als ich. In einem solchen Feld braucht man einen Top-Tag, um zu bestehen, erst Recht, um in die vorderen Plätze für das Ticket zur Deutschen Meisterschaft zu kommen.

Ohne Pause wurde sechs Stunden in einer Schulaula durchgeblitzt. Dass von mir an dem Tag wenig zu holen sein würde, war mir aber schon nach 2 Runden klar. Figureneinsteller bzw. Zeitablauf durch fehlendes Tempogefühl ließen Böses ahnen. Jonas schien es nicht viel anders zu gehen. Gute oder ausgeglichenen Stellung wurden von den Gegnern gnadenlos über Taktiken oder Quetschen in Zeitnot ausgehebelt. Und so standen am Ende für Jonas lediglich 7 Punkte (Platz 28), für mich 8,5 Punkte (Platz 26) aus 29 Runden zu Buche. Ein kleiner Hoffnungsglimmer kurz vor Ende war dann immerhin noch mein Remis gegen den klaren Turniersieger, Jakob Pajeken, der den mehrfachen Deutschen Meister, Ilja Schneider, um satte 2 Punkte auf Platz 2 distanzierte. Für Jonas war sicher Highlight, dass er mit Tobias Voege und Magnus Arndt immerhin zwei veritable Skalps einsammeln konnte.

Auch wenn's schachlich nicht so lief, so gab es doch andere Dinge zum Freuen. Insbesondere die Gelegenheit, nach langer Zeit wieder (im doppelten Sinne) alte Bekannte zu treffen. So hat es mich (und wohl auch ihn) besonders gefreut, dass ich als direkten Brettnachbarn immer unseren Alt-Schachfreund Falko Meyer an meiner Seite hatte. Für mich eine schöne Ablenkung, für ihn vielleicht ein kleiner Schub, denn mit dem 7. Platz im Turnier ließ er viele Favoriten hinter sich. Als beste Hamburger glänzten mal wieder die Krause-Brüder vom St. Pauli: Benedict auf Platz 3, Jonah diesmal „nur“ auf 8. Issac Garner (HSK) blitze sich – trotz auch liegengelassener Chancen - stark auf Platz 13.