Seit ein paar Jahren gibt es die offene Schnelsener Stadtmeisterschaft, die vom Verein Königsspringer Hamburg statt einer internen Vereinsmeisterschaft ausgetragen wird. Die Spieler werden nach Spielstärke in Sechsergruppen eingeteilt und spielen dort über ein Wochenende ein Rundenturnier aus. Diese Turnierform bietet innerhalb eines kurzen Zeitraums ein anstrengendes und intensives Erlebnis - das bringt Spielpraxis bei geringem Zeitaufwand. Obwohl das Turnier in diesem Jahr mit 42 Teilnehmern auch wieder gut besetzt war, mangelt es doch an starken Spielern. Tatsächlich war ich mit meiner DWZ von 2020 der nominal beste Spieler im Feld. Aber Vorschußlorbeeren helfen nicht, die Partien müssen ja auch gewonnen werden.
Ein wichtiger Punkkt war der Sieg gegen Peter Knops, gegen den ich schon mehrfach gespielt habe, jedoch nie siegreich war. Als Hauptkonkurrent erwies sich Pierre Tassell, gegen den ich mit Schwarz nach der Eröffnung eine aussichtsreiche Stellung erhielt:
Doch mein Versuch, taktisch zu gewinnen, scheiterte an einer Gegenkombination:
16... Sb4
17. Sd4 Sc3?
18. Sxf5! Txf5
19. Dd2 Txf1+
20. Txf1
Und jetzt funktioniert das geplante 20... Sxd3 21. Dxd3 nicht, weil der Sc3 wegen der Drohung Dd5+ mit Turmverlust nicht zu retten ist. Obwohl ich nach dem 20. Zug dann schon recht schlecht stand, bekam ich zuguterletzt doch noch einen halben Punkt für die Partie zugesprochen. Am Ende kamen Pierre Tassell und Peter Knops mit jeweils 3 Punkten auf die Plätze, und ich gewann die A-Gruppe des Turniers mit 4 Punkten klar, was mir den Titel des Schnelsener Stadtmeisters einbrachte.
Für andere Schachfreunde verlief das Turnier weniger gut: Holger Prieß kam in der F-Gruppe immerhin auf einen ordentlichen dritten Platz; Sabine Herrmann wurde eine Gruppe höher eingestuft und sah dort kein Land. Auch Peter Rädisch hatte es in der E-Gruppe schwer. Immerhin war er dort der einzige, der dem Gruppensieger Malte Peters einen Punkt abnehmen konnte.
Die Turnierergebnisse finden sich auf der Homepage von Königsspringer.