Concordia 4½ : 3½ Schachfreunde II
Im allerletzten Spiel der Stadtliga C trafen die Tabellen-Nachbarn aufeinander: 4. Concordia mit 2 Mannschaftspunkten und 5. Schachfreunde Hamburg II mit 0 Punkten. Wir mussten nur 7 ½ : ½ gewinnen, um die Klasse zu erhalten, und die Voraussetzungen dafür waren gegeben, denn es saßen acht Schachfreunde am Brett. Die Aufgabe jedoch war nicht leicht, denn die DWZ der Schachfreunde (ohne fünf Stammspieler!?) hörte dort auf, wo die der Concorden begann. Concordia trat wieder mit ihrer ersten Acht, also in Bestbesetzung, an – diese Konstanz in der Antrittsmoral sollte – gerade in der heutigen Zeit (!) - anerkennend erwähnt, hervorgehoben werden! Wir kennen das aus vergangenen Jahrzehnten, aus dem vorigen Jahrhundert!?
Da Erich Maahs nach wenigen Zügen aus gesundheitlichen Gründen seine Partie abbrechen musste und nicht fortsetzen konnte, kam Georg Zippert zu einem Punkt, der angesichts der Umstände keine Freude bereitete – wir wünschen Herrn Maahs schnellstmögliche Genesung! Kevin Kinsella folgte einem falschen Plan und musste dann feststellen, dass sein „Springer am Rande“ nicht mehr zu retten war → 1:1. Den nächsten halben Punkt erarbeitete sich Alexander Matthies mit einer sicher angelegten Partie. Nach zweieinhalb Stunden ein Paukenschlag: Tino Paulsen meldete einen Sieg an Brett 1 und sorgte damit für ein echtes Schachfreunde-Highlight! Er hatte einen Bauern gegeben (oder geben müssen?), aber eine aktive Stellung. Mit einem taktisch feinen Manöver und dem Abschluss Txf6 (→ Materialgewinn) beendete er sofort die Partie. Die erneute Führung hielt nur fünf Minuten. Peter Ludwig hatte lange Zeit eine zwar eher defensiv ausgerichtete, aber ausgeglichene Stellung; nach diversen Tauschaktionen befand er sich in einem Turm-Bauern-Endspiel mit einem Minus-Bauern; diesen Vorteil verwertete sein Kontrahent konsequent. Timm Linnebuhr erspielte und erkämpfte das zweite Unentschieden dieses Mannschaftskampfes: Vorübergehend hatte man den Eindruck, er stehe etwas besser und könnte einen Bauern gewinnen, aber am Ende wurde das Turm-Bauern-Endspiel von beiden Seiten als remis eingeschätzt und gegeben. Christoph Niemeyers Partie schien lange Zeit die komplizierteste und unklarste zu sein; beide Seiten hatten eine offene Rochade-(=Königs-)Stellung, beide hatten (also) Angriffsziele. Dr. Liersch war auf den offenen g- und h-Linien schneller mit seiner Attacke auf den gegnerischen Monarchen, die er dann auch erfolgreich abschloss. 22.30 Uhr 3:4 aus Schachfreunde-Sicht. Nur an Brett 7 wurde noch gespielt, gekämpft, „geknetet“ – 1 ¼ Stunden lang. Nach 20 Zügen waren alle Leichtfiguren bereits getauscht, und Tim Schröder machte mit seinen Schwerfiguren Druck auf den rückständigen e6-Bauern, aber was er auch versuchte, sein sich zäh verteidigender Gegner hatte immer die passende Antwort parat und holte schließlich mit einer Zug-Wiederholung (Dauerschach) den letzten halben Punkt für Concordias verdienten (!) Mannschaftssieg.
Mit einer 2. Mannschaft, die aus Spielern der 2. bis 5. Mannschaft zusammengesetzt war und so sicherlich nicht wieder zusammen spielen wird, haben wir unser bestes Stadtliga-Resultat dieser Saison erzielt! Mit wirklicher Freude nahm Mannschaftsführer Fegebank zur Kenntnis, wie die Schachfreunde auftraten, mit welcher Intensität sie den nominell deutlich überlegenen Gegnern Paroli geboten und ihnen ein respektables Ergebnis abgerungen haben! So können wir hoffnungsvoller in die kommende Saison schauen!