Schachfreunde Hamburg II 2:6 Schachfreunde Sasel I
Dann wurde es an und auf den Brettern ernst, aber noch einmal gibt es etwas Positives zu berichten: Nach knapp zweieinhalb Stunden gingen wir 1:0 in Führung. Alexander Matthies errang bei seinem zweiten Einsatz für die Zweite seinen zweiten Sieg!! Er begann mit Aktivitäten am Königsflügel, weitete sie auf das gesamte Brett aus und hatte nach dreißig Zügen eine prima Stellung plus Mehr-Qualität und -Bauern, dem sein Gegner nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr verloren wir alle Schwarz-Partien: Tino Paulsen verteidigte sich lange zäh, aber seine Felder-Schwäche in der Rochade-Stellung (f6/g7) wurden von seinem Kontrahenten konsequent und erfolgreich ausgenutzt. Matthias Hermann konnte mit seinen (eigenen) Eröffnungsideen seinen Gegner wenig beeindrucken; dieser lehnte mit einer Qualität im Plus (gegen einen Minus-Bauern) Hermanns Remis-Offerte ab und brachte seinen Vorteil sicher ins Ziel. Fritz Fegebanks Gegner war ihm in Bezug auf langes Grübeln und Verbrauch von Bedenkzeit mindestens ebenbürtig, nur er lieferte – im Gegensatz zu Fegebank – eine „blitz-sauber“ durchdachte und vorgetragene Partie ab – mit einer „tödlichen“ Schluss-Kombination! Kevin Kinsella war der einzige Schwarz-Spieler, der nicht nur meistens (sehr) gut stand, sondern auch Gewinn-Aussichten und -Möglichkeiten besaß – bis er eine Qualität einstellte ... Parallel zu den drei Niederlagen in den letzten fünf Minuten vor der Zeitkontrolle meldete Detlef Schweigert zumindest einen Teilerfolg: In einer für ihn typischen Angriffspartie – Bauern und Qualitätsopfer inklusive – versuchte er dem gegnerischen König zu Leibe zu rücken; mit dem Rest-Material gelang der entscheidende Schlag nicht, und so musste sich Schweigert mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Georg Zippert spielte seit dem zwölften Zug mit einer Qualität weniger und wehrte sich lange tapfer gegen einen möglichen Partie-Verlust. In der Zeitnot-Phase bot sich (= seine Gegnerin ihm) die Gelegenheit, den Spieß umzudrehen, und Zippert ließ sich dann mit einer Mehr-Qualität und Minus-Bauern angesichts des Spielstandes (1½ : 4½) auf ein Remis ein. Auch Oliver Steinmetz war Leidtragender der, seiner, Zeitnot: Während lange Zeit auf Grund seiner (deutlich) besseren Bauernstruktur und etlicher möglicher Angriffsziele auf schwache, isolierte gegnerische Bauern seine Partie eher als gewonnen eingeschätzt werden durfte, verlor er kurz vor Schluss eine Figur, was seine Niederlage einleitete und dann besiegelte.