Bille SC 1½ : 6½ Schachfreunde II
Mit einem Paukenschlag eröffnete die 2. Mannschaft der Schachfreunde Hamburg die neue (Stadtliga-)Saison! Mit einem – auch in der Höhe wohl nicht unverdienten !? – 6 ½ : 1 ½-Sieg bei Bille SC setzte sie gleich ein Zeichen!
Schon nach 12 bis 14 Zügen konnte man als Schachfreund zufrieden auf die Bretter schauen: Die beiden Schwarzspieler neben dem Mannschaftsführer waren bereits mit f5, g5, h5 (Steinmetz) bzw. g5 und h5 (Schuldt) in Richtung gegnerische Rochade-Stellung losmarschiert; die beiden anderen (Keuchen und Oelmeyer) hielten sich noch zurück, hatten sich jedoch solide hingestellt. Unsere Nummer 1, Hermann, besaß schon einen Mehrbauern, Seidel hatte nach einem Qualitätsopfer Raum- und Stellungsvorteile und baute sicherlich auf sein taktisches Geschick (!); Jonas Gremmel, unser Neuer, „junger Wilder“ im Team hatte bereits über die halb offene a-Linie die Initiative am Damenflügel übernommen, und Fegebank ist immerhin schadlos aus der Eröffnung herausgekommen (!).
Nach zweieinhalb Stunden stand es schon 3:0! Den Auftakt machte Volker Schuldt, dessen Aktivitäten am Königflügel nach Öffnung der h-Linie zum Erfolg führten. Matthias Hermann – materiell schon etwas im Vorteil – gewann nach einer Unachtsamkeit seines Gegners noch eine Figur und damit das Spiel. Jonas Gremmel, von der chaotischen Herfahrt unbeeindruckt, gestaltete sein Offensivspiel ideenreich und zielstrebig und besaß schließlich ein Springerpaar plus zwei Mehrbauern gegen das Läuferpaar. Diesen Vorteil gab er (wie ein „alter Fuchs“) nicht mehr aus der Hand! Nach gut drei Stunden war der Mannschaftskampf für uns entschieden: Knut Seidel schlich sich mit seiner Dame in die passive, ja gelähmte Stellung seines Kontrahenten, rückte dessen König gehörig zu Leibe und zwang ihn zur baldigen Aufgabe. Gerrit Oelmeyer „ließ nichts (mehr) anbrennen“ und stellte mit seinem Remis den Mannschaftssieg sicher! Dann folgte die „große Zeit“ des Oliver Steinmetz! Er war wieder einmal „in seinem Element“! Da auch sein Gegner aktiv mitmischte und seinerseits einen Rochade-Angriff initiierte, tummelten sich am Königsflügel „–zig“ Figuren; zum Teil schien alles unklar, verworren – es war eine „wilde Partei“!? Steinmetz behielt jedoch die Übersicht und holte nach Abwehr des Gegenangriffs (mit einer Mehrfigur) zum entscheidenden Schlag aus, dem sein Gegenüber nichts mehr entgegenzusetzen hatte! Bis kurz vor Mitternacht wurden die letzten beiden Matches ausgekämpft. Fritz Fegebank schaffte es – wieder einmal – nicht, den im Mittelspiel erarbeiteten Bauernvorteil im Endspiel gewinnbringend zu verwerten und musste sich mit einer Punkteteilung zufrieden geben – ebenso wie Michael Keuchen, der mit einem Läuferpaar gegen einen Turm und zeitweise vier Bauern weniger „Altmeister“ Bertram wohl eher „von der Schippe gesprungen“ ist!? Ausreden gelten natürlich nicht, aber man kann beiden Schachfreunden zugute halten, dass sie eine Odyssee der Herfahrt hinter sich hatten und ihnen wohlmöglich noch die Nachwirkungen des Kräfte zehrenden Ramada Cups in den Knochen – und im Kopf (?) – steckte (das gilt natürlich auch für Jonas, aber der ist ja noch jung!)
Fazit: Ein erfreulicher Mannschaftssieg, bei dem sich die Schachfreunde besonders spielerisch stark präsentierten! Das Saison-Auftaktessen wird diesmal sicherlich besonders gut schmecken!