Schachfreunde II : St.Pauli VIII 6:2

2024-05-19 von Fritz Fegebank 

In der siebten Runde kam es zum Duell Tabellenführer Schachfreunde HH II gegen den Letzten, St. Pauli VIII. Natürlich geht man als „Favorit“ in diesen Mannschaftskampf, allerdings sollten wir gewarnt sein, denn – wie schon einmal erwähnt! – in der letzten Saison hatten wir (sehr) schlechte Erfahrungen mit einem „Schlusslicht“ gemacht: Niederlage in der letzten Runde gegen die bis dahin punktlose 2. Mannschaft von Großhansdorf, die wir dann in die Bezirksliga begleiten durften, begleiteten!? (Und auch der HSV und Werder haben gegen den Tabellenletzten verloren!??) Zudem spielten wir ohne unsere Top 3-Spieler. Bei der Begrüßung versäumte es der Mannschaftsführer nicht, St. Pauli zu zwei Aufstiegen in die 1. Bundesliga zu gratulieren, im Fußball und im Schach! St. Pauli hatte ein Gastgeschenk parat: So durfte Julius Möller nach einer Stunde, ohne einen einzigen Zug ausgeführt, aber einen Punkt für die Schachfreunde gewonnen zu haben, den Heimweg antreten. Nach nicht einmal zwei Stunden stand es 1:1: Fritz Fegebank schien „normale“ Züge gemacht zu haben, aber wohl zu arglos mehr mit Blick auf jenseits der Mittellinie; sein Gegner jedoch entdeckte eine Schwachstelle in Fegebanks Rochade-Stellung, öffnete sie mit Lxh3, ließ ein Qualitätsopfer folgen und zwang Fegebank nach zehn Damenschachs mit Lc5+ zur Aufgabe – eine konsequent vorgetragene, prima Partie! Aus Schachfreunde-Sicht Erfreuliches meldete Thorsten Jaeger: Er hatte im Mittelspiel die gegnerische Dame gefangen und nach einigem Abtausch den König seines Kontrahenten matt gesetzt und die Schachfreunde mit 2:1 erneut in Führung gebracht. Georg Zippert erarbeitete sich in einem Turm-Springer-Endspiel, das schwerlich zu gewinnen war, ebenso einen halben Punkt wie Sohrab Alam, der wieder früh (auf der f-Linie) aktiv war. Auf Grund seiner schwachen Grundreihe (→ Matt-Gefahr!) musste er aufpassen, zumal sein Gegner mit beiden Türmen die siebte Reihe besetzt hatte. Nach Abwendung der Gefahr konnte Alam seine Türme auf der siebten Reihe positionieren und erzwang mit Dauerschach die Punkteteilung. Beim Stande von 3:2 nach drei Stunden war der Ausgang des Mannschaftskampfes immer noch unklar. In der vierten Stunde setzten sich dann doch die besseren DWZ, also die Schachfreunde, durch: Tim Schröder hatte seine Partie von Anfang an offensiv ausgerichtet (b4,d4,e4,g4), sein Gegner verteidigte sich auf den hinteren drei Reihen jedoch lange Zeit geschickt. Mit einem taktischen Tausch (zwei Figuren gegen einen Turm) wollte Schröder das schwierige Match in ein für ihn günstig(er)es Endspiel lenken, profitierte dann von einer inkorrekten Fortsetzung seines Kontrahenten, die ihm eine Figur schenkte, sodass er sicher auf einen vollen Punkt zusteuerte. Alexander Matthies hatte in einer insgesamt „engen“ Partie geduldig auf auszunutzende Stellungsvorteile gelauert, bis der Damentausch und die offene c-Linie (→ Txc7) ihm diese Möglichkeit bot; sein freier d-Bauer lief durch und sorgte für einen Qualitätsgewinn, den Matthies zum Sieg verwertete und damit den Mannschaftssieg sicherte. Matthias Wüllenweber „knetete“ gut eineinhalb Stunden ein Leichtfiguren-Endspiel (zwei Springer gegen Läufer/Springer) mit einer deutlich besseren Bauernstruktur ruhig und mittels präziser Zugfolge zum logischen Gewinn.
Mit 6:2 haben wir wieder ein klares Ergebnis erzielt, aber wie schon beim letzten Mannschafts-kampf wird damit nicht deutlich, wie schwer es uns unsere Gegner gemacht haben!?
F. Fegebank

 
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