Runde 9 : Schachfreunde III : Bramfeld 5:3
Als die Schachfreunde zu ihrem letzten Mannschaftskampf dieser Saison erschienen, konnten sie sich, wie gewohnt, an ihre Tische, an ihre Bretter setzen, hauptsächlich aufgebaut von unseren Gästen, den Herren vom Bramfelder SK – eine anerkennenswerte sportliche Geste! Vielen Dank! Wenn man auf die Ergebnis-Karte schaut, könnten die Resultate den Eindruck erwecken, „es ginge ja um nichts mehr“, also schnelle freundschaftliche Punkteteilungen und dann nach Hause zur Fußball-Europa-meisterschaft (?). Nein! Die Ergebnisse verdeutlichen vielmehr, wie sehr dieser Mannschaftskampf „auf Augenhöhe“ war, was auch mit dem DWZ-Schnitt (unser niedrigster!), bzw. die Differenz (1712 – 1678) belegt wird, dass also um jeden halben Punkt z. T. hart gerungen wurde. Nur Tim Schröder brauchte nicht zu kämpfen (→ +-). Es spricht für ihn, dass er danach bis zum Schluss blieb und beim Abbauen half!! An Brett 3 waren nach 20 Zügen sämtliche Figuren getauscht, und es standen sich nur noch je sieben Bauern gegenüber. Nachdem Julius Möller den Bauernvorstoß seines Gegners erfolgreich blockiert hatte, war sein Remis sicher! Peter Ludwig hatte eine sehr sichere Stellung aufgebaut, die angesichts des offenen Königsflügels seines Kontrahenten auch Gegenspiel und Gegenchancen (z. B. über die f-Linie) ermöglichte, aber Ludwig war mit seinem verdienten Unentschieden zufrieden. Nach exakt drei Stunden hatte sich Alexander Matthies die dritte Punkteteilung des Abends erarbeitet. Beide Seiten lauerten auf Gelegenheiten, sich Vorteile zu verschaffen, aber verteidigten auch umsichtig, sodass ein Remis als „gerecht“ bezeichnet werden kann. Thorsten Jaeger hatte all seine Figuren (Läuferpaar auf b2 und b3, Schwerfiguren auf der offenen f-Linie) auf Attacke eingestellt; bei der Abwicklung des Angriffs gewann er – auch unter Mitwirkung seines Gegners (Fehlzug) – eine Figur. Das Turm-Läufer-gegen-Turm-Endspiel gewann Jaeger ohne Schwierigkeiten. Im Laufe der vierten Stunde sorgten die „Oldies“ mit ihren halben Punkten für den Mannschaftspunkt und Mannschaftssieg: Fritz Fegebank lieferte diesmal unter großem Zeitaufwand eine ordentliche Partie ab; da auch sein Kontrahent das entstandene Damen-plus-Bauern-Endspiel als nicht mehr zu gewinnen einschätzte, einigte man sich auf ein Remis. Georg Zippert geriet nach einem Abtausch in eine Springer-Gabel, die zu einem Qualitätsverlust führte. Er kämpfte im weiteren Verlauf der Partie mit seinem Springerpaar plus Mehrbauer so geschickt gegen Turm und Läufer, dass er problemlos noch ein Unentschieden erreichte. Weitere fünfzig Minuten mussten die verbliebenen Schachfreunde ausharren und starren auf Brett 1, wo Jens Hellinghausen gut drei Stunden sich in eher passiver Stellung und dauerhafter Defensive befand, in der vierten Stunde sich befreien konnte, Gegenspiel bekam und sich nun mit einem Mehrbauern im Turm-ungleiche Läufer-Endspiel befand. Dank seiner aktive(re)n Stellung und besseren Bauern-Struktur spielte er auf Sieg, aber sein Gegner verteidigte sich umsichtig und nutzte die sich ihm gebotene Gelegenheit des Turmtausches und erzwang somit die Punkteteilung. Der Gegner, Tom Busse, war der erste Anwesende des Abends und maßgeblich beteiligt am rechtzeitigen Aufbau der Tische und des Materials – leider gibt es dafür keine verdienten (Extra-)Punkte, nur ein nochmaliges „danke“!
Mit dem 5:3 haben wir unsere „weiße Weste“ behalten, und abermals haben alle acht Schachfreunde zum Mannschaftssieg beigetragen. Wir wissen, was uns in der nächsten Saison eine Klasse höher erwartet, aber wir freuen uns darauf!
F. Fegebank