Eine bemerkenswerte Saison
Vor Saisonbeginn schon ging in der Liga das Abstiegsgespenst um, denn wegen der Umgestaltung der zweiten Bundesligen war in der Oberliga mit vier Absteigern (von zehn teilnehmenden Teams!) zu kalkulieren. Und zu den Kandidaten gehörten wir nominell dazu. Es war klar, dass der Klassenerhalt nicht leicht sein dürfte. Jeder einzelne Mannschaftspunkt konnte in der Abschlusstabelle den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Der Unterbau an den Positionen 5 bis 13 sollte ein solides Fundament darstellen. Die Frage war, ob wir an den Spitzenbrettern gegen die starke Konkurrenz würden bestehen können. Insofern erwies sich als sehr wertvoll, dass wir gleich die ersten drei Runden in voller Besetzung antreten konnten. Auch darin zeigte sich der hervorragende Teamgeist, der sich schon in der vergangenen Saison gebildet hatte und nicht verloren gegangen war.
So ging es mit einem Paukenschlag los – mit einem furiosen 6,5:1,5 gegen Schwerin setzten wir ein erstes Ausrufezeichen und übernahmen die Tabellenführung! Weiter Schlag auf Schlag – 5,5:2,5 gegen Kiel, 5,5:2,5 (unverdient hoch) gegen Fischbek und wir lagen noch immer an der Spitze. Dann ein überraschendes 5,5:2,5 gegen St. Pauli und zu allem Überfluss auch noch 5:3 in Preetz.
Alle rieben sich verwundert die Augen: Die Schachfreunde waren nach fünf Runden ohne Punktverlust einsamer Spitzenreiter!? Das Aufstiegsgespenst ging um. Die dicken Brocken standen uns zwar noch bevor, aber wir waren im Flow.
Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Königsspringer dann ein unglückliches 3,5:4,5 und „die Luft war raus“: 2:6 gegen Norderstedt, 3:5 gegen HSK 3 und schließlich 3,5:4,5 gegen Turniersieger SKJE.
Trotz dieses (vermeintlichen) Absturzes nach Runde 5 war es für mich als Käpt'n eine runde, überaus erfreuliche Sache – hochmotivierte Spieler, glänzende Stimmung, interessante Partien.
Die Einzelergebnisse:
Dusan (5,5/8) stand am Spitzenbrett ohne Partieverlust wie ein Fels in der Brandung.
Gerrit (4/6) konnte als Rückkehrer überzeugen und war in den letzten Runden nicht zu ersetzen.
Jan-Paul (3,5/9) musste in den letzten Runden hochrücken und bekam oben Wind von vorn.
Hans (1,5/7) kämpfte mehrmals heldenhaft über die volle Distanz, um dann doch zu verlieren.
Jens (2,5/5) strahlte mit seiner soliden Art eine wertvolle Ruhe aus.
Uwe (5/8) legte großartig los, musste am Ende aber mehrmals weit nach oben wechseln.
Jonas (6/9) wurde weiter vorn eingesetzt als im Vorjahr und konnte voll überzeugen.
Martin (0/1) kam gegen Norderstedt zu seinem einzigen undankbaren Einsatz.
Clemens (4/7) schaffte es, seltener in Zeitnot zu kommen.
Florian (2,5/4) wurde zunächst für die zweite Mannschaft geschont.
Jürgen (1,5/3) konnte sich meist auf seine Rolle als non-playing Captain konzentrieren.
Marc (4/5) war als „Stamm-Ersatzspieler“ eine Bank.
So darf es nächstes Jahr weitergehen.
MF Jürgen Dietz
Abschlusstabelle
Platz | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MP | BP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | SKJE | - | 4,5 | 3,5 | 4,5 | 4,5 | 5 | 6 | 4,5 | 4,5 | 5 | 16 | 42 |
2 | Norderstedt | 3,5 | - | 6 | 6 | 3 | 5,5 | 5 | 3,5 | 6 | 5,5 | 12 | 44 |
3 | Preetz | 4,5 | 2 | - | 3 | 4,5 | 5,5 | 4 | 2 | 4,5 | 7 | 11 | 37 |
4 | Schachfreunde | 3,5 | 2 | 5 | - | 3 | 3,5 | 5,5 | 5,5 | 6,5 | 5,5 | 10 | 40 |
5 | HSK 3 | 3,5 | 5 | 3,5 | 5 | - | 4,5 | 3,5 | 7 | 4 | 3,5 | 9 | 39,5 |
6 | Königsspringer | 3 | 2,5 | 2,5 | 4,5 | 3,5 | - | 5 | 4 | 4 | 6 | 8 | 35 |
7 | Db Tu Kiel 3 | 2 | 3 | 4 | 2,5 | 4,5 | 3 | - | 4,5 | 5 | 4 | 8 | 32,5 |
8 | St. Pauli 2 | 3,5 | 4,5 | 6 | 2,5 | 1 | 4 | 3,5 | - | 3,5 | 5 | 7 | 33,5 |
9 | Schwerin | 3,5 | 2 | 3,5 | 1,5 | 4 | 4 | 3 | 4,5 | - | 4,5 | 6 | 30,5 |
10 | Fischbek | 3 | 2,5 | 1 | 2,5 | 4,5 | 2 | 4 | 3 | 3,5 | - | 3 | 26 |