Schachfreunde II 2½:5½ St. Pauli II
Nachdem wir in der ersten Runde beim Liga-Primus SKJE anzutreten hatten, war in der zweiten Runde der Ranglisten-Zweite, St. Pauli II, bei uns zu Gast. Zweieinhalb Stunden sah es nach einem Mannschaftskampf mit offenem Ende aus, allerdings zeigten unsere Weiß-Partien keine (deutlich) sichtbaren Vorteile auf!? Den ersten (halben) Erfolg verbuchte Gerrit Oelmeyer: Mit den schwarzen Figuren erreichte er nach bereits 12 Zügen eine gute Stellung, und die folgende Partie war geprägt von interessanten Einfällen und taktischen Abwicklungen, die in einer für beide Seiten verdienten Punkteteilung endeten. Auch Martin Zimmermann remisierte – nach dem Damentausch waren beide Seiten angesichts ihres sehr sicheren Partie-Aufbaus mit dem Unentschieden zufrieden. Den dritten halben Punkt erarbeitete sich Fritz Fegebank – nach der gemeinsamen Partie-Analyse (und später Fritz 11) stand er am Anfang und am Ende (im Turm-Springer-Endspiel) etwas besser; zwischendurch war die Partie vollkommen ausgeglichen (0,00). An anderen Brettern haben die Herren von St. Pauli spätestens in der vierten Stunde „ernst gemacht“ und ihre überlegene Spielstärke auch auf das Brett – oder zum Tragen – gebracht: So hatte Clemens Mix, der lange mit- und dagegen gehalten hatte, schließlich mit Turm und Läufer gegen Patrick Stenner mit Dame und Freibauern genauso wenig eine Chance wie Oliver Steinmetz gegen Maik Richter, der ihn überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließ und ihn mit druckvollem Kombinationsspiel positionell und materiell bezwang. Tim Schröders Partie war lange unklar, aber kritisch (!?); er konnte einige Probleme beseitigen (z. B. mit Damentausch und Vereinfachung der Stellung), aber einzelne Schwächen blieben, und die nutzte sein Gegner Sieg-bringend aus. Beim Stande von 1 ½ : 4 ½ gingen wir in die Verlängerung – mit aussichts- und chancenreichen Partien am ersten und zweiten Brett! Matthias Hermann hatte sich in einer schwierigen Partie einen Mehrbauern erspielt, aber seine Dame allein konnte den Gegner nicht genügend unter Druck setzen; eine Unaufmerksamkeit – er übersah die (einzig?) Erfolg versprechende Kombination seines Kontrahenten – führte zum Matt und damit zum Verlust der Partie!? Jens Andersen spielte wieder stark auf! Mit den schwarzen Steinen stellte er sich zunächst solide auf und hatte bereits im Mittelspiel eine deutlich bessere Stellung (Bauern-Struktur, Figurenspiel)! Mit dem Lohn, erst eines, dann zweier Mehrbauern (plus Läuferpaar), ließ er sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Mit 2 ½ : 5 ½ haben wir abermals eine verdiente, klare Niederlage erlitten, aber es gab diesmal ein paar „Lichtblicke“ mehr als bei der letzten Niederlage!