Verdienter Heimsieg

2018-11-29 von Jens Andersen 

Schachfreunde I : St.Pauli II 5 : 3

Im 2. Saison- und auch 2. Heimspiel gegen die nominell etwa gleichstarke Mannschaft von St. Pauli 2 konnten die Rückkehrer Axel Neffe und Jens Andersen die ersten messbaren Beiträge zum Mannschaftsergebnis liefern.

Axel stellte mit Schwarz im Benoni seinen starken Gegner solange vor taktische Aufgaben, bis dieser schließlich fehlgriff und durch eine kleine Kombination entscheidend Material verlor.

Jens kam mit Weiß gut aus der Eröffnung heraus: Nach 1.Sf3 f5 2.d3 errichtete sein Gegner zwar eine Bauerphalanx mit c5, d6, e5 und f5, woraufhin Jens, die von Jan-Paul in der Analyse aufgezeigte Möglichkeit versäumte mittels Lg5 den gegnerischen Springer auf f6 abzutauschen und dann seinen eigenen Springer auf d5 festzusetzen.

Zwar folgte später Sd5, aber da konnte Schwarz seinen Läufer auf d5 dafür tauschen und trotz Läuferpaar war kein Vorteil für Weiß in Sicht, sodass im ausgeglichenen Endspiel Remis vereinbart wurde.

Unsere weiteren Einzelergebnisse in der Brettreihenfolge:

Am 1. Brett spielte Frank Sawatzki die Eröffnung mit Schwarz stark und erreichte leichten Vorteil in einer dem Damengambit ähnlichen Stellung. Im Mittelspiel kam sein Gegner jedoch zu starkem Gegenspiel. Frank verteidigte sich geschickt und konnte dank seines starken Springers auf d5 den Gegner auskontern und einen wichtigen Sieg für uns landen.

Am 2. Brett hatte Uwe Bokelbrink, wie in der 1. Runde mit Weiß die Rossolimo-Variante gegen Sizilianisch auf dem Brett, die ja aktuell auch Caruana im WM-Kampf gegen Carlsen bereits mehrfach spielte.

Uwe zeigte erneut, dass ihm die Variante offensichtlich liegt und konnte seinen Gegner langsam überspielen, um dann schließlich im Endspiel das Endergebnis im Mannschaftskampf herzustellen.

Hans Hermesmann am 4. Brett erreichte mit Weiß eine Hybrid-Stellung, die sowohl aus der Sämisch-Variante im Königsindisch als auch dem Benoni entstehen kann. Es wurde dann recht früh Remis vereinbart, was uns zu dem Zeitpunkt durchaus entgegen kam.
Noch schneller endete die Partie von Jan-Paul Ritscher an Brett 5 mit Remis, denn sein Gegner war mit Weiß gegen die Aljechin-Verteidigung offensichtlich von Anfang an auf ein Remis aus. In einer Schwarzpartie war das für uns natürlich ein gutes Ergebnis.

An Brett 7 wandelte sich die von Florian Kull mit Schwarz gewählte Holländische Verteidigung schnell in eine Stellung, die auch einem Damenindisch hätte entspringen können. Im Mittelspiel sah die schwarze Stellung dann aus Sicht der Kiebitze bedenklich aus, jedoch sagte mir auch Florians Gegner nach der Partie, dass in der gemeinsamen Analyse nichts zwingendes für Weiß gefunden werden konnte. Florian eroberte dann sogar einen Mehrbauern, den sein Gegner jedoch fast umgehend zurückgewann, wonach dann Remis vereinbart wurde.

Marc Klünger spielte mit Weiß gegen die New Yorker Variante in der Reti Eröffnung mittels Bauernopfer sehr aktiv, bekam starken Angriff am Königsflügel und der unterentwickelte Damenflügel des Gegners kam noch hinzu. Leider wählte Marc bei einer reichen Auswahl sehr vielversprechender Fortsetzungen eine falsche Zugfolge und verlor dann zu viel Material und damit auch die Partie. Sehr schade um eine toll angelegte Partie!

Insgesamt also ein sicherer 5:3 Heimsieg, der Appetit macht auf weitere Erfolge.

Jens Andersen
 
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