Durch unnötige Niederlagen Platz auf dem Treppchen verpasst
Ein Blick auf die Ranglisten zeigte vor Saisonbeginn, dass wir unter günstigen Umständen beim Kampf um die vorderen Plätze ein Wörtchen würden mitreden dürfen. Allerdings war der Aufstiegsplatz offenbar von Anfang an durch Schwerin (mit fünf GMs, die auch alle mehrmals antraten) besetzt.
Insofern war das „gewonnene“ Unentschieden in Runde 1 gegen Schwerin ein vielversprechender Auftakt, der unsere Orientierung auf die Spitzenplätze lenkte. Vor allem Martin Zimmermann verdient besondere Erwähnung – er besann sich beim Stand von 3:4 auf alte Kämpferqualitäten und spielte seinen Gegner in 106 Zügen ins Koma (siehe Partien).
Der Sieg in Runde 2 (5:3 gegen St. Pauli 2) sah da fast wie Routine aus, die dumme Niederlage in Runde 3 (3,5:4,5 gegen Diogenes) irritierte aber sehr und verhalf unseren Nachbarn zu einem unerwarteten Höhenflug. Danach folgte ein solider Sieg (5,5:2,5 gegen SKJE), bei dem Frank Sawatzki einen GM erlegte (siehe Partien).
Beim 6,5:1,5 in Preetz schien der Zug richtig ins Rollen gekommen, aber eine ärgerliche Niederlage (3,5:4,5 gegen Kiel 2) kostete uns die Aufstiegchancen, u.a. wegen meiner vergebenen Gewinnstellung.
Der standesgemäße Sieg gegen Marmstorf (4,5:3,5 in Runde 7) fiel überraschend knapp aus, während das Unentschieden gegen HSK 3 sehr glücklich genannt werden muss. In der Schlussrunde schien bei uns die Luft raus – es war nix mehr drin nach oben oder unten, aber für Königsspringer ging es noch gegen den Abstieg, und wir verloren 3:5.
Frank (5,5/9) spielte wieder einige wunderbare Partien, die ich zum Nachspielen oder noch besser zum Verfolgen als Zuschauer empfehle.
Uwe (3,5/9) zeigte ungewohnte Schwächen in „seinen“ komplexen Positionen.
Axel (1,5/7) haderte sehr mit der kargen Ausbeute wegen einiger Patzer in aussichtsreichen Stellungen.
Hans (4,5/9) baute nach starker Phase in der Saisonmitte am Ende deutlich ab.
Jan-Paul (5/9) wurde nur einmal auf dem falschen Fuß erwischt.
Marco (2/2) war von Anfang an als Reservist geplant und schlug bei seinen Einsätzen erbarmungslos zu.
Jens (3/6) musste sich akklimatisieren, steuerte dann aber einen wichtigen Sieg bei.
Florian (5/7) erwies sich wieder als einer der Punktelieferanten an den hinteren Brettern.
Marc (5/7) unterstrich unsere Stärke der Hinterbänkler.
Jürgen (3/4) trug seinen Teil bei.
Martin (1,5/2) war „the last man standing“ (gegen Schwerin).
Jonas (0/1) bekam den harten Gegenwind in der Oberliga zu spüren.
Fazit: Mit stärkerer Fokussierung und etwas Glück hätte es sogar zum Aufstieg reichen können, aber diese Mannschaft wäre in der 2.BL überfordert. Das kommende Jahr wird angesichts stärkerer Konkurrenz in der Oberliga schwierig genug.
MF Jürgen Dietz