Vereinsmeisterschaft 2024

2025-01-19 von Fritz Fegebank 

Auf Grund der Erfahrungen der letzten Vereinsmeisterschaften, besonders der vielen zu verlegenden und verlegten Partien, bestand der Wunsch, diese VM mal auf sieben Runden zu reduzieren.
Da sich 24 Teilnehmer/innen angemeldet hatten, hätte man (natürlich) problemlos drei Achter-Gruppen ins Rennen schicken können, doch Schachwart Fegebank kreierte eine andere, neue Alternative und bildete zwei 12er-Gruppen, die dann DWZ-gerecht in je zwei 6er-Gruppen aufgeteilt wurden.
So konnte fünf Runden nach herkömmlichem Modus jede/r gegen jede/n gespielt werden; für Runde 6 war das „Halbfinale“, für Runde 7 das „Finale“ vorgesehen.

In den Gruppen IA und IB setzten sich erwartungsgemäß die vier zum Stamm der ersten Mannschaft gehörenden Top-Schachfreunde durch: In IA trennten sich Dr. Jan-Paul Ritscher und Clemens Mix unentschieden, siegten gegen alle anderen Gruppen-Gegner und beendeten die Gruppenphase mit 4½ Punkten aus fünf Partien. In Gruppe IB, aus der Julius Möller sich nach der ersten Runde wegen Termin-Überschneidungen zurückzog, setzte sich Jonas Simon Gremmel mit 4/4 souverän durch vor Florian Kull mit 2½ Punkten.

In Gruppe IIA belegten nach fünf Runden drei Akteure punktgleich (4/5) - auch in der Zweitwertung! - die obere Tabellenhälfte, Sasan Alam, Sabine Herrmann und Peter Schwenn; in der Parallelgruppe IIB gab es auch einen „engen“ Ausgang, jedoch „klare Verhältnisse“: Tabellen-Erster wurde Frank Stolzenwald mit 4/5 und der etwas besseren Zweitwertung vor Lasse Westphal - beide verloren kein Spiel! -; mit einem halben Punkt dahinter landete Holger Prieß auf dem dritten Platz.

Mit einem Blick auf die Tabellen, besonders auf die Sonneborn-Berger-Wertungen, wurde Fegebank klar, was er angerichtet hatte:
Während früher, in diesem und im letzten Jahrhundert, vereinzelt bei Punktgleichheit, auch in Bezug auf die Zweitwertung (SoBe), die Spieler auf denselben Platz gesetzt wurden - 2012 wurden z. B. Dr. Jan-Paul Ritscher und Michael Keuchen gemeinsam Vereinsmeister! - musste diesmal eine Zusatzrunde für Entscheidungspartien eingerichtet werden, damit für die sechste Runde tabellarisch Halbfinal-Voraussetzungen geschaffen werden konnten, möglich wurden.

Fünfmal entschieden je zwei 15 Minuten-Schnellschachpartien über den endgültigen Tabellenplatz, einmal wurde er kampflos erworben:
Da Ritscher gegen Mix gewann und Putzbach gegen Schweigert kampflos Platz 4 erhielt, entsprach in Gruppe IA die Tabellen-Platzierung genau der DWZ-Rangfolge; in Gruppe IB setzte sich Hilpert gegen Fegebank durch, und in Gruppe IIA gewann Alam gegen Herrmann und Schwenn und Herrmann gegen Schwenn.

Das „Halbfinale“ (1. gegen 2., 3. gegen 4. …) verlief in beiden Gruppen völlig unterschiedlich:

In Gruppe II fielen 50% der Kämpfe aus und wurden „kampflos“ gewertet. So gelangte auch Stolzenwald ins Finale, während Alam sich seinen Sieg gegen Westphal hart erarbeiten musste. Es standen sich also beide Gruppen-Ersten im Finale gegenüber. Kock besiegte Prieß nach einer Punkteteilung im Schnellschach, und Harms war gegen Rathje erfolgreich.

Auch im „Finale“ in Runde 7 blieb ein Drittel der Bretter unbesetzt, und es gab +:- / -:+.
So erreichte Sabine Herrmann den dritten Platz auf dem „Treppchen“. Ganz oben steht Frank Stolzenwald, der im Spitzen-Match gegen Sasan Alam die Oberhand behielt und letztlich mit Konzentration und Konstanz ungefährdet Sieger der Gruppe II wurde. Nicht unerwähnt bleiben soll die Teilnahme von Leona Schwede, die tapfer durchhielt, sich durch Niederlagen nicht hat „unterkriegen“ lassen, bestimmt an Erfahrungen dazugewonnen hat und auf den gegen den Spitzenreiter erspielten halben Punkt sehr stolz sein kann!

In Gruppe I fanden alle Halbfinal- und Final-Begegnungen statt, allerdings mussten für die Spitzenspieler aus Terminnot zwei Abende im Januar 2025 bereitgehalten werden.
Nachdem Ritscher gegen Kull remisiert hatte, setzte er sich ganz knapp mit 2:1 in den Schnellpartien durch, und da Mix Gremmel besiegte, hatten sich beide A-Spieler für das Finale um Platz 1 und den Titel Vereinsmeister qualifiziert, die Vertreter der B-Gruppe standen sich im „kleinen Finale“ um Platz 3 gegenüber.

Umgekehrt war es mit Platz 5 bis 8: Hier kämpften die Spieler der B-Gruppe um den fünften Rang, Hilpert gegen Fegebank, die ihre A-Kontrahenten Putzbach (knapp mit 1½:½ in der Schnellschach-Verlängerung) bzw. Hellinghausen geschlagen hatten. Zippert besiegte Hauser. In der regulären Zeit (vor Weihnachten) wurde bereits über die Plätze 5, 7, und 9 entschieden, und zwar landeten jeweils beide Kontrahenten auf demselben Platz, weil sie sich alle nach äußerst langwierigem, intensivem Kampf auf remis geeinigt und auf Entscheidungspartien verzichtet hatten, also Fritz Fegebank und Andreas Hilpert auf Platz 5, Jens Hellinghausen und Gerd Putzbach auf dem siebten Platz und Detlef Schweigert und Georg Zippert auf Platz 9.

Am 16. Januar 2025 kam es endlich zu den Top-Matches in Gruppe I.

Nach gut dreieinhalb Stunden setzte sich Florian Kull gegen Jonas Simon Gremmel durch, übernahm den „Bronze“-Platz und verwies seinen Gegner auf den undankbaren vierten Rang, für den zwar der Traum vom „Grand Slam“ schon nach der Halbfinal-Niederlage ausgeträumt war, der jedoch insgesamt auf eine sehr erfolgreiche Schachsaison zurückblicken kann!?
Um 23.00 Uhr war es dann so weit: Mit einem sehr schwer erkämpften Sieg (Läuferpaar gegen Turm und Bauer) wurde Dr. Jan-Paul Ritscher wieder einmal Vereinsmeister der Schachfreunde Hamburg!!
Clemens Mix, der nur ganz knapp Unterlegene, hat mit dem Remis in der Vorrunde schon gezeigt, wie sehr er mit dem Meister „auf Augenhöhe“ ist!!

Das (so ein) Ende schwebte Fegebank am Anfang vor: Erst in der letzten Runde wird die Meisterschaft entschieden, werden Meister und Vizemeister im direkten Duell ermittelt, und aus Interesse und weil es spannend … ist, bleiben Zuschauer bis zum Schluss!?

Aber die Beteiligten gaben diesem Turnier (im Schnitt) nur ein „befriedigend“ (=3).
Kritik, bzw. Forderungen hauptsächlich unserer Top-Spieler: Klarheit aller Modalitäten für alle vor der VM → Präzisierung einzelner Regelungen; im Falle von Punkt-Gleichheit und auch remis-Partien braucht man Zusatz-Runden → Tage; wer an einem Entscheidungstag nicht spielen kann, verliert kampflos; oder einzelne können die VM um Wochen bis ins folgende Jahr verschieben …; Die Farbverteilung könnte u. U. „ungerecht“ werden (Extremfall: 5x Schwarz, 2x Weiß!?).

→ Fazit: Fegebank und „etwas Neues“, „Neuerung“ passen wohl doch nicht zusammen!?
(„Widerspruch in sich“?)

F. Fegebank

 
DATENSCHUTZ