DSAM 2024 Finale in Bad Wildungen

2024-08-09 von Jürgen Dietz 

Bronzemedaille für die Schachfreunde Hamburg

von Florian Kull

7 Qualifikationsturniere bundesweit verteilt und über 4000 Anmeldungen verteilt auf alle Turniere. Warum ist diese Turnierserie so erfolgreich? Ganz einfach, die Organisation ist ausgezeichnet, die Spielbedingen sind für alle Spieler überdurchschnittlich und es gibt viel Schach für wenig Zeit. Die Übernachtungspreise in den teilnehmenden Hotels. Aber entscheidend aus meiner Sicht ist die Einteilung in viele gleichstarke Leistungsgruppen. Bei 5 Partien spielt man gegen gleichstarke Gegner. Das macht einfach Spaß.

Nachdem ich mir die Qualifikation für das Finale nach einem erfolglosen Versuch in Potsdam beim letzten Vorturnier in Travemünde sichern konnte, ging es Anfang August in das beschauliche Bad Wildungen zum Finale. Insgesamt fanden 348 Spieler den Weg nach Nordhessen, um in sieben Kategorien ihren Sieger auszuspielen.

Mit meiner mittlerweile wieder etwas erholten DWZ und ELO war ich in der Setzliste auf Platz 4. Bei dem engen Teilnehmerfeld mit einigen jungen aufstrebenden Speilern dennoch bei weitem keine Garantie für eine gute Platzierung am Ende.
Da ich in allen Partien an den vorderen Brettern spielte, wurden alle Partien übertragen. Interessant ist aber, wie die Bewertungen zwischen der Engine, die die Online-Übertragung begleitet, von den Bewertungen besserer Programme abweicht. So wurden Züge von mir oder meinen Gegnern als große Fehler deklariert, die bei etwas tieferer Analyse völlig in Ordnung waren.

Der Auftakt gestaltete sich dann auch holprig, aber am Ende erfolgreich. Eine verkorkste Eröffnung, aber mein Gegner fand nicht die besten Züge, so dass ich mich recht kreativ befreien konnte. Am Ende ein Sieg und ein guter Start ins Turnier.
Die zweite Runde bescherte mir die deutsche Meisterin u18 Jahre. Etwas Glück mit der Vorbereitung und eine insgesamt gute Partie. Wenn man der Partie im Internet folgte, so sah es aus, als hätte ich einen groben Fehler gemacht, den meine Gegnerin nicht ausgenutzt hat. Es zeigt sich aber, dass meine Berechnung korrekt und die Stellung für mich die gesamte Partie völlig in Ordnung war. Mit einem hübschen Qualitätsopfer konnte ich die Komplikationen zu meinen Gunsten drehen und die Partie recht souverän gewinnen.

Am zweiten Tag fehlte mir ein wenig der Punch. In der ersten Partie habe ich mit Weiß wenig aus der Eröffnung geholt und nahm das Remisangebot meines Gegners an, um Kraft für die zweite Partie zu sparen. War gar nicht nötig. Wir wurden beide durch die Eröffnungswahl des Gegners überrascht. Ein Remis nach nur sieben Zügen war die Konsequenz.

In der letzten Runde wartete dann auf mich ein noch recht junger Gegner. Ich konnte von Anfang an Druck erzeugen und meine Erfahrung ausspielen. Mein Gegner fand sich nicht zurecht und schien sich sichtlich unwohl zu fühlen. Ich ließ eine recht klare Gewinnmöglichkeit aus, behielt aber immer die Kontrolle. Im 27. Zug in ziemlich schwieriger Stellung überschritt mein Gegner die Zeit.

In der Endabrechnung Platz drei und damit meine eigenen Erwartungen und Ziele erfüllt.

Auch das Blitzturnier vor der Siegerehrung lief erfolgreich für mich. 110 Teilnehmer. Ich war die Nummer 16 der Setzliste und blieb in neun Runden ungeschlagen. Fünf Siege und vier unentschieden. Platz sechs in der Endabrechnung. Das hat Spaß gemacht.

Im nächsten Jahr geht es dann wieder in der A-Gruppe auf Punktejagd. Ich kann jedem die Teilnahme an der DSAM empfehlen.
Nächstes Jahr stehen wieder interessante Austragungsorte wie Potsdam, Dresden und Travemünde auf der Agenda.

Tabelle
Tabelle (Foto: Florian Kull)

Alle Informationen findet ihr auf der Homepage der DSAM.

 
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