Nachdem Fritz Fegebank im letzten Jahrhundert mit Schachfreunde Hamburg-Mannschaften an Werders Adventsturnieren teilgenommen hatte, gab er beim Bremer Silvester Open 2024 seinen schachlichen „Solo-Einstand“ in seiner Geburtsstadt.
Mit Blick auf die Teilnehmerliste des A-Turniers (: ELO → 27., (über die Hälfte >2000), DWZ → 34. von 40), war ihm spätestens klar, was er sich aufgebürdet hatte, welche Herausforderungen auf ihn warteten - und dazu nur 90 Minuten plus 30 sec/Zug für die gesamte Partie!?
Seine erste Partie gegen den Ranglisten-Siebten gehörte zu den acht Partien, die auf der Wand für Zuschauer sichtbar gemacht und die danach auch mit Computer-Analyse veröffentlicht wurden.
Es war (wohl) eine gute Partie zum Auftakt; das Fazit des Computers: Fegebank (1954) – Erik Pahl (2166) 80% : 79% Genauigkeit.
Auch in den folgenden Partien rackerte sich Fegebank redlich ab, sah einiges, hatte auch Ideen, aber sie reichten nicht zum Sieg - oder wurden nicht konsequent und damit erfolgreich abgeschlossen.
Als im fünften Match der Sieg erzwungen werden sollte - und bis genau zur Hälfte der Partie sah es auch gut aus (!?) - verfehlte er letztlich in Zeitnot sein Ziel mit einer inkorrekten Abwicklung, und der gegnerische Konter war erfolgreich.
Nach zwei weiteren Unentschieden standen 3 Punkte aus 7 Partien zu Buche.
Das ist unbefriedigend, enttäuschend, und man kann einstimmen in das auch von Werder-Fußballspielern wiederholt beklagte „Chancen nicht genutzt“ und „man habe sich nicht für das gute Spiel belohnt“.
Mit den drei Pünktchen belegte Fegebank Platz 25, immerhin etwas besser als die Ranglistenposition, aber mit der „Erfahrung“ von 30 Jahren (!) Travemünder Open zwischen Weihnachten und Neujahr hätte man auch ein bisschen mehr erwarten können und dürfen!?
Er blieb als einziger von den ersten 35 sieglos(??), und als „Remis-König“ bekommt man keine Krone.
Die Plätze auf dem Podium belegten die drei IMs = Ranglisten-Besten, die damit ihrer Favoritenrolle gerecht wurden:
Mit 6 Punkten aus 7 Partien siegte IM Nikolas Wachinger, Bundesligaspieler von Werder Bremen; er hatte fünf Gegner der Top 10 in Bezug auf Ranglisten-und Tabellenplatz!
Die nominelle Nummer 1, IM Julian Kramer, Bundesligaspieler des HSK, erlangte mit 5½ Punkten und der besseren Zweitwertung - und wie der Turnier-Sieger ohne Niederlage (!) - den zweiten Platz vor IM Jari Reuker, ebenfalls Bundesligist von Werder Bremen, der im vereinsinternen Duell gegen Wachinger unterlag.
Der dritte Werderaner unter den ersten Zehn, FM Olaf Steffens, gehörte zu den ganz wenigen „Kompromisslosen“, viermal ging er als Sieger vom Brett und musste drei Niederlagen hinnehmen; dabei saßen auch ihm fünfmal Top 10-Gegner gegenüber, darunter Meister und Vizemeister.
Ebenfalls mit 4 Punkten landete FM Fred Hedke (Delmenhorster SK), ein „alter Weggefährte“, auf dem zehnten Rang und erhielt verdient den Seniorenpreis.
Bei der Preisverleihung wurde Fegebank als erster aufgerufen, der dann völlig überrascht und bewegt den zweiten Seniorenpreis entgegennahm.
Da in der Ausschreibung nur von einem Seniorenpreis die Rede war, haben sich die Verantwortlichen wahrscheinlich(?)/sicherlich(?) Gedanken darüber gemacht, wie sie den Werder-Fan erfreuen oder gar „einbeziehen“ könnten.
Ja, Fegebank bekam und hatte das Gefühl, in die „Werder-Familie“ aufgenommen worden zu sein!?
Das Open fand in einem großen, Licht durchfluteten Spielsaal in angenehmer, freundlicher Atmosphäre statt; die Organisatoren sorgten souverän für einen problemlosen Ablauf des Turniers und waren zu jeder Zeit ansprechbar und mit Rat und Tat entgegenkommend und hilfsbereit - vielen Dank an Vater und Sohn Kardoeus!
Das Bremer Silvester Open ist sehr empfehlenswert, auch für Nicht-Werder-Fans!!
F. Fegebank