St.L. B Runde 4 . SFR II : Weiße Dame II 3,5 : 4,5

2025-03-30 von Fritz Fegebank 

In der vierten Runde der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft hatten wir Weiße Dame zu Gast, die uns, sicherlich ungewollt, ein „Gastgeschenk“ in Form eines kampflosen Punktes mitbrachten. So durfte Alexander Matthies schon nach einer Stunde den Heimweg antreten. Karsten Jagnow wurde nach der Eröffnung mit einer schwierigen Stellung konfrontiert: Sein Gegner übte auf der c-Linie gegen den „Isolani“ c4 und auf der d-Linie (Turm-Verdopplung) gewaltigen Druck aus, der zunächst zur Eroberung des c-Bauern und nach Aktivierung weiterer Figuren und General-Abtausch zum Gewinn einer Qualität und eines weiteren Bauern führte, wonach Jagnow aufgab. Nach gut drei bis dreieinhalb Stunden sorgten die drei „Buckhörner“ weiterhin für einen Gleichstand: Tim Schröder besaß im Mittelspiel drei Bauern mehr (!) , aber eine Figur weniger (?). Er vermochte seine Mehrbauern allerdings nicht genügend und Erfolg versprechend in Szene zu setzen (er habe „zu wenig Ideen gehabt“), wohingegen sein Kontrahent seinen Figuren die Wirkung verschaffte und letztlich per Kombination (Lxf4!) den Sieg erzwang. Fritz Fegebank stand dauerhaft solide und „=“ und remisierte wohl gerade noch rechtzeitig, denn nach seinem letzten Zug stand es „= +“. In einer sehr wechselhaften Partie (mit „Aufs“ und „Abs“) hatte Julius Möller prekäre Situationen zu überstehen und verteidigte sich umsichtig; seine Gegenoffensive – ein Turm gelangte auf die siebte Reihe – hatte dann durchschlagenden Erfolg; nach einem Qualitätsopfer konnte sein Mattsetzen nicht mehr verhindert werden! Eine prima Partie! → 2 ½ : 2 ½. Auch an Brett 2 bot sich dem Betrachter wiederholt ein „wildes Match“: Alle Figuren schienen auf Attacke eingestellt!? Letztlich gab wohl Jens Hellinghausens unsichere Königsstellung den Ausschlag: Ein Qualitätsverlust war die erste Folge, der, da kompensationslos, dann auch zwingend zum Verlust der Partie führte. Zwei Schachfreunde kämpften auch noch in der Verlängerung, in der fünften Stunde: Detlef Schweigert musste in einer für ihn wahrscheinlich unüblichen Partie während der Endphase des Mittelspiels eher verteidigen, reagieren, aber sein Gegner fand mit geduldigem und präzisem Spiel immer noch ein weiteres Angriffsziel und demonstrierte nach Turm-Tausch gegen zwei Leichtfiguren die Stärke seiner beiden Leichtfiguren und bot Schweigerts Turm keine Chance zu einem erfolgreichen Manöver, zumal zusätzlich auch noch der h-Freibauer aufzuhalten war. Nachdem auch eine (letzte) Patt-Idee rechtzeitig durchschaut und vereitelt worden war, beendete Schweigert nach großem Kampf die Partie. → 2 ½ : 4 ½, und an Brett 1 wurde weiter gefightet. Schon im Laufe der ersten Stunde waren die Damen und einige Figuren getauscht, aber alle Bauern noch auf dem Brett (!?). Fast die Hälfte des Abends bis exakt 24 = 0.00Uhr knetete Clemens Mix bei seinem letzten Auftritt für die 2. Mannschaft in dieser Saison das Doppel-Turm plus je 6 Bauern-Endspiel zu einem last second-Sieg! Bärenstarke Leistung! Er verabschiedete sich mit 100% in und aus der Stadtliga! An der Gesamt-Niederlage konnte Clemens Mix natürlich nichts mehr ändern, es wurde und wird aber deutlich, was u. U. auch bereits in der Stadtliga schachlich geboten werden muss, um als Mannschaft erfolgreich zu sein! (Fegebank z. B. wäre bei dieser Partie nach zweieinhalb Stunden wahrscheinlich/sicherlich mit einem Remis zufrieden gewesen(?)). Da auch die Siege der Herren von Weiße Dame überzeugend herausgespielt worden waren, muss man ihren Mannschaftssieg als verdient bezeichnen.

Erfreulich: Die Mehrheit der Schachfreunde-Mannschaft war bis zum Schluss anwesend, ein gutes Zeichen!

F. Fegebank

 
DATENSCHUTZ