Schachfreunde I 3:5 SV Bargteheide

2025-03-02 von Jan-Paul Ritscher 

Nein, das war nix.
Auch wenn mehrere Stammspieler für den Tag absagen mussten, waren wir auf dem Papier deutliche Favoriten gegen das Team aus Bargteheide. Davon war aber nichts zu sehen.

Schon die Eröffnungen waren von unserer Seite vielfach unambitioniert oder auf „gut Glück“ angelegt, und auch danach wurden eher Fehler gemacht als Vorteile erarbeitet. Die ersten halben Punkte erzielten die Ersatzleute. Matthias gleich zu Beginn mit primär taktischen Verwicklungen, die aber schlagartig keine der Seiten mehr fortführen wollte. Fritz mit zunächst aktiver Stellung, sah den strategischen Durchbruch des Gegners, unterschätzte ihn aber und konnte im höheren Sinne noch froh sein, ein Remis zu ergattern.

Auch Unentschieden bei Jens, der sich in sehr unkonventionellem Aufbau seine Figuren mit denen des Gegners zur Unbeweglichkeit verhakte. Letzterer konnte durch Figurenopfer gegen drei Bauern das Material dann soweit reduzieren, dass kein voller Punkt mehr möglich war.
Clemens hatte eigentlich eine aktive Stellung erreicht, die Hoffnung auf einen Gewinn legte. Aber auf dem Weg dorthin verbrauchte er viel Zeit, die ihm im Moment fehlte, wo eine taktische Umsetzung des Raumvorteils möglich war. So rutschte auch er ins Remis.

Dramatisch ging es am Spitzenbrett zu. Gerrits Caro-Kann erweckte den Eindruck hoher Remisbreite, aber kreativ verschaffte er sich Aktivität. Nach Qualitätsopfer gegen Bauern des Gegners fühlte sich Gerrit schon auf der Erfolgsspur, aber mit dem zweiten fallenden Bauern und der Aktivität des gegnerischen Läuferpaars und zugleich knapper Zeit wurden die Aussichten immer trüber … und erloschen in einem sehenswerten Mattnetz des Gegners.
Bei Jonas spielten die Figuren offenbar von Beginn an nicht richtig zusammen. Trotz weißer Steine fehlte der Druck in der Stellung und irgendwann ging ein Bauer verloren, der bis in ein Damenendspiel verwaltet werden musste. Das Kämpferherz zog die Verteidigung zwar noch in die Länge, aber am Ende erfolglos.

Uwes Partie war zwar über die weiteste Strecke im Gleichgewicht. Beim Stand des Mannschaftskampfs verbat sich aber das mögliche Remis und so unterlag auch er am Ende im Damenendspiel mit Minusbauern.
Lediglich der Berichterstatter erzielte den nach Papierform erwarteten Sieg. Früh konnte ich die Initiative in der Partie übernehmen und schnürte meinen Gegner ein. Nach Abwehr der engagierten Befreiungsversuche konnte ich Raum- und Koordinationsvorteile ungefährdet in einen vollen Punkt umsetzen.

Dieser Kampf war eine 1a-Chance, uns von der Abstiegszone abzusetzen, jetzt sind wir wieder mitten in ihr verstrickt.

 
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