Am 23.10.18 startete die erste von sieben Runden der HH-Senioreneinzelmeisterschaft +50, ausgetragen im Vereinshaus der Königsspringer. Hugo Schulz und Martin Bierwald wachten über uns. 47 Schachspieler waren angemeldet, 40 kamen, auch Peter Rädisch war selbstverständlich darunter, der erfahrenste Spieler, wenn man von der Summe seiner Auswertungen ausgeht, die fast 500 beträgt. Und als einzige Frau war ich (Sabine Herrmann) sozusagen das Huhn im Korb.
Runde 1 verloren wir beide. Vor Runde 2 verkündete ich, das ich das Feld von hinten aufrollen werde, wobei ich nicht nur belächelt wurde, nein, ich wurde ausgelacht. Peter gewann dann Runde 2 und ich verschob die Ausführung meiner Ankündigung auf den kommenden Tag. Runde 3 und es bestand für mich immer noch die Möglichkeit 5 aus 7 zu machen. Ja, mit so einem Ergebnis wäre ich wohl auch zufrieden, aber zumindest wollte ich Peter wieder einholen.
Aber nach Runde 3 war das kaum noch möglich, denn ich verlor zum dritten Mal und ich hoffte, dass sich niemand mehr an meine Ankündigung erinnern würde. Während Peter noch eine Schippe drauflegte und gegen einen 400DWZ-Stärkeren remisierte. Wie macht er das bloß? Er ist immer fit, bricht keine Turniere ab und wird nie krank (nicht mal eine klitzekleine Erkältung).
Runde 4 steht an, nichts würde jetzt einem Pünktchen im Wege stehen, vielleicht sollte ich aber doch lieber mal meinen Glückskugelschreiber austauschen!? Aber auch dies sollte nichts nützen. Nächstes Mal nehme ich ganz bestimmt ein solches Remisangebot, das mein Gegner mir machte, an (das habe ich mir zwar schon 50 x vorgenommen, aber jetzt hab´ ich es gelernt, wirklich!!!). Bei Peter lief es dafür besser und er knöpfte ein weiteres Mal einem stärkeren Spieler einen halben ab. Runde 5 wollte ich pausieren und in der 6. Runde mußte ich pausieren, was mir einen kampflosen Punkt einbrachte. Peter sollte nach der Runde 4 leider keinen Punkt mehr einfahren, so dass er mit nur 2 aus 7 ohne Preis aus dem Rennen ging. In der 7. Rd. spielte ich gegen einen Neuling und obwohl dieses Spiel bei weitem das Schlechteste von allen meinen Partien war, gewann ich es, völlig unverdient, so dass auch mein Endergebnis 2 Punkte ist.
Die Überraschung war groß, dass ich jetzt auch noch einen wunderschönen Blumenstrauß von Martin Bierwald, gestiftet vom HH-Schachverband für alle teilnehmenden Seniorinnen, überreicht bekam. Vielen Dank an den HH-Schachverband. Den hatte ich noch weniger verdient. Und schon gar nicht habe ich den Titel Hamburger Seniorenmeisterin +50 2018 verdient.
Der Turniersieger Klaus-Günther Besenthal darf keinen Titel mit nach Lübeck nehmen, aber er war so pfiffig, noch schnell den Schachelschweinen beizutreten, so dass er sich jetzt Hamburger Seniorenmeister +50 schimpfen darf. Vizemeister wurde Hauke Reddmann vom SK Wilhelmsburg.
Peter und ich fuhren gemeinsam nach Hause und unsere Gespräche drehten sich nur noch über die noch anstehenden Turniere. Nächste Woche geht es ja schon weiter mit den Senioren +65.
Schachliche Grüße
Sabine Herrmann
PS. Sabine hat nicht realisiert, dass mit Jens K.Andersen ein weiterer Schachfreund dabei war. Jens erzielte 5 Punkte aus 7 Partien
und lag damit am Ende gemeinsam mit 4 weiteren Spielern an der Spitze. Nach Buchholzwertung langte es dann jedoch nur zu Platz 4,
trotzdem eine ganz starke Leistung. (Turnierergebnisse auf der Homepage des Verbandes)
Georg Zippert