Schachfreunde vs Schachfreunde

2015-09-26 von Fritz Fegebank 

Schachfreunde I 6½:1½ Schachfreunde II

Bevor wir zur Aktualität kommen, Quizfrage: Wann spielten die Schachfreunde I und II zum ersten – und bisher einzigen – Mal gegeneinander? Es war im letzten Jahrhundert, im letzten Jahrtausend(!): am 10. Oktober 1999; Endergebnis: 6:2 (natürlich für die 1. Mannschaft, für die an Brett 2 Marco Jäckle, 3 Jan-Paul Ritscher, 4 Jürgen Dietz, 5 Matthias Hermann und 7 Volker Schuldt spielten – in der 2. Mannschaft kämpfte an 7 Fritz Fegebank)

20. September 2015: Zum zweiten Mal Schachfreunde I – Schachfreunde II. Pünktlich um 11.00Uhr saßen alle 16 Schachfreunde am Brett – bei beiden Mannschaften fehlte ein Spitzenspieler, sodass ab Brett 2 die (ursprünglich) erwarteten Gegner (nur mit vertauschten Farben sich gegenüber saßen) –, und Schiedsrichter Andreas Albers gab das Startzeichen.

Nach zwei Stunden waren noch keine (deutlichen) Vorteile sichtbar. Der Mannschaftskampf entschied sich in der vierten Stunde. Aus Sicht der Schachfreunde II:

0:1: Volker Schuldt wurde am Damen-, seinem Rochadeflügel(!?), aktiv, jedoch „verliefen“ sich seine Leichtfiguren und Hans Hermesmann nutzte die offene Stellung zum erfolgreichen Gegenangriff.

0:2: Fritz Fegebank hatte lange Zeit, meist reagierend als agierend, sicher und solide gestanden, allerdings als Matthias Hermann mit h4 und h5 Ernst machte und forciert zur Attacke überging, fehlten Fegebank die Übersicht und (natürlich) die Zeit für passende Verteidigungszüge oder gar Gegenmaßnahmen!? Nach einem panischen f6 war die Partie schnell verloren.

0:3: Tino Paulsen hatte sehr gut und aktiv gespielt und Jürgen Dietz viel Können - und sicherlich auch Respekt(!) – abverlangt, bis er kurz vor Schluss seinen Schwerfiguren eine kleine Pause gönnte und – statt selbst auf Matt zu spielen (und matt setzen zu können) – matt gesetzt wurde!?

0,5:3,5: Roland Storm und Jan-Paul Ritscher hatten gut eine Woche zuvor schon den „Ernstfall geprobt“, als sie sich in der ersten Hauptrunde des Dähne-Pokals gegenüber saßen. „Damals“ wie diesmal trennten sie sich remis, weil beide sehr genau und fehlerfrei(?) spielten und somit dem Kontrahenten keine Gewinn-Möglichkeiten boten(!?). Roland Storm ist ein großer (Rück-)Gewinn für die (2. Mannschaft der) Schachfreunde!!

0,5:4,5: Florian Kull schien nach der Hälfte der Spielzeit mit einem Doppel-Turm- und Doppel-Läufer-Mittelspiel völlig ausgeglichen zu stehen, aber nach einer Abwicklung ins Endspiel stand sein Läufer gegen Frank Sawatzkis drei verbundene Freibauern auf verlorenem Posten.

0,5:5,5: Oliver Steinmetz hielt seine Partie lange Zeit offen, aber je mehr sie sich der Schlussphase zuneigte, desto offensichtlicher wurden die Schwächen: Marc Klünger hatte einen Freibauern, einen guten Läufer (gegen einen wirkungsslosen Springer) und eine Matt-Drohung(!) – dagegen war Steinmetz schließlich machtlos.

Nach viereinhalb Stunden begann die starke Phase der 2. Mannschaft: zwei Punkteteilungen! Sowohl Clemens Mix als auch Michael Keuchen erarbeiteten sich gegen Tim Schröder bzw. Marco Jäckle jeweils im Turm-Endspiel einen verdienten halben Punkt, für Clemens Mix in seinem ersten Match für die 2. Mannschaft und in der Landesliga dank seiner soliden Partie-Anlage ein gelungener und erfreulicher Auftakt!! Die Partie Keuchen gegen Jäckle wurde beim après-Essen Schachfreunde-like äußerst gründlich analysiert und damit (auch) gewürdigt!

Die 1 ½ : 6 ½ - Niederlage ist vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen (zumindest Tino Paulsen hätte etwas mehr verdient gehabt!?), andererseits ist zu konstatieren, dass Aussagen (und wiederholt auch Fakten), die beim Fußball gelten (:spielerische, technische Überlegenheit könne durch große Lauf- und Einsatzbereitschaft sowie durch Leidenschaft … wettgemacht werden), beim Schach nicht gelten. Das bessere taktische Verständnis, das größere strategische Vermögen … eben das deutliche Mehr an ELO-Punkten (hier an sechs Brettern 1331!) setzen sich durch – und haben sich durchgesetzt! Wir (die 2. Mannschaft) haben lange mit- und dagegengehalten und hoffen (und erwarten) bessere Resultate in den folgenden Mannschaftskämpfen!
 
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